
DIE CARRETERA AUSTRAL
Fjorde, Gletscher, Regenwälder und Vulkane: die Carretera Austral durch das nördliche Patagonien ist eine der spektakulärsten Fernstraßen der Welt. Die 1.240 km lange Strecke (unterbrochen von drei Fährverbindungen) ist relativ neu, denn erst im Jahr 2000 wurde das letzte Stück bis Villa O'Higgins fertig. Startpunkt ist die Hafenstadt Puerto Montt, knapp zwei Flugstunden von Chiles Hauptstadt Santiago entfernt.

Puerto Varas
AKTIV UND KOLONIAL
Unsere Reise beginnt in Puerto Varas, einer Kleinstadt etwa 30 km nördlich von Puerto Montt. Die Lage am Llanquihue-See und der mächtig im Hintergrund thronende Vulkan Osorno sind einfach märchenhaft. Über den Dächern der Stadt erhebt sich die Kirche Sagrado Corazón, die einst von deutschen Einwanderern gebaut wurde.
Außerdem ist Puerto Varas bekannt für die vielen Outdoor-Sportarten, die in der nahen Umgebung ausgeübt werden können und die von Wildwasser-Rafting über Kajakfahren bis hin zu Skifahren und Vulkanwanderungen reichen.


Der Pumalín-Park
KAJAKS & DELFINE
Der 1991 von einem US-amerikanischen Philanthropen gegründete Pumalín-Park hat sich zu einem der beliebtesten Öko-Reiseziele Chiles entwickelt. Die außergewöhnliche Vielfalt des einzigartigen Valdivianischen Regenwaldes umfasst unter anderem die letzten noch existierenden Alercen (patagonische Zypressen), die zu den ältesten Baumarten der Welt gehören. In den spektakulären Fjorden Comau und Reñihué können Sie mit dem Kajak zwischen Delfinen, Seelöwen und manchmal sogar Walen schippern. Die Wanderwege durch den dichten Regenwald führen an Vulkanen und Wasserfällen vorbei.


San-Rafael-Lagune
TÖSENDER GLETSCHER
Die Fahrt geht weiter nach Puerto Chacabuco, wo Bootsausflüge zur eindrucksvollen Lagune von San Rafael gebucht werden können. Die größte Attraktion der Lagune ist die Zunge des riesigen Gletschers, von der sich regelmäßig haushohe Eisbrocken lösen, die dann mit ohrenbetäubendem Getöse ins Wasser stürzen.
Dieses eindrucksvolle Schauspiel muss allerdings aus sicherer Entfernung betrachtet werden, da die herabstürzenden Eismassen große Flutwellen im See auslösen können.

Coyhaique
GESELLIGES GEWUSEL
Eine schöne Unterbrechung der einsamen Naturerlebnisse ist ein Besuch der quirligen Stadt Coyhaique,. Sie ist das regionale Zentrum und liegt am Zusammenfluss des Río Simpson und des Río Coyhaique.
Tätigen Sie einige Einkäufe für den Rest der Fahrt und besuchen Sie das Museo Regional de la Patagonia. Anhand von Fotos und Gegenständen aus der Zeit der Pioniere bis zum Bau der Carretera Austral in den späten 1970ern und frühen 1980ern erfahren Sie hier viel über die Geschichte der Region. Auch abends lebt diese moderne Stadt, Restaurants und Bars haben bis spät geöffnet.


Lago General Carrera
MARMORLABYRINTH
Der Lago General Carrera ist der zweitgrößte See Südamerikas und erstreckt sich bis nach Argentinien. Umgeben ist er von schroffen Berggipfeln, die Ufer werden von spektakulären Felsformationen aus Marmor gesäumt. Durch das stürmische Klima haben sich im Laufe der Jahrtausende aus weißem, blauem und rosafarbenem Marmor tiefe Labyrinthe in der Größe von Kapellen und Kathedralen gebildet.
Die meisten Besucher machen eine Bootsfahrt von Puerto Tranquilo zu den spektakulären Las Cavernas de Mármol. Der tiefe See voller Forellen und Lachse ist auch sehr beliebt bei Anglern.





Caleta Tortel
TRADITIONELLES DORF
Die Ausfahrt von der Carretera Austral zum Fischerdorf Caleta Tortel wurde erst 2003 fertig gestellt, vorher war das Dorf nur übers Wasser erreichbar. Die moderne Welt ist hier noch immer nicht angekommen und zwischen den beiden Eisfeldern an der Mündung des Río Baker gibt es keine Mobilfunkmasten, Banken oder Geldautomaten.
Der Asphalt endet am Dorfrand und von dort aus erfolgt die Fortbewegung zwischen den traditionellen auf Pfählen gebauten Häusern über ein Netz von Kanälen und Laufstegen. Aufgrund dieser Architektur wurde das malerische Dorf zum Nationaldenkmal erklärt.