


Text und Fotografie: Iris van den Broek
Folgen Sie @iflyklmmagazine für weitere Reisefotos von @eyeristravels
Alte Werften, raffinierte Wandmalereien und kreative Begegnungsstätten: Amsterdam-Noord gleicht in keinster Weise dem klassischen Zentrum der Stadt mit seinem berühmten Grachtengürtel. Nehmen Sie doch einmal die kostenlose Fähre hinter dem Hauptbahnhof, die Sie in diesen exzentrischen Teil von Amsterdam bringt.




Über das IJ
Mit den kostenlosen Fähren schippert man in wenigen Minuten über das IJ nach Amsterdam-Noord zum Kreativ-Hotspot der Stadt. Es gibt zwei verschiedene Linien: die eine bringt ihre Fahrgäste zur NDSM-Werft, die andere zum EYE-Museum und zum A'DAM-Turm.
Ein Spaziergang zwischen diesen beiden Ausgangspunkten führt an höchst überraschenden Orten vorbei (selbstverständlich lässt sich die Strecke in beide Richtungen zurücklegen).

NDSM-Werft
Rau und abenteuerlich
Einst war die NDSM-Werft die größte Schiffswerft der Welt, doch in den 1980er-Jahren ging die Nederlandse Dok en Scheepswerf Maatschappij (NDSM) in Konkurs und lag das ehemalige Werftgelände brach. Mittlerweile hat sich dieses Industriegebiet in eines der spannendsten Alternativ-Locations der Niederlande verwandelt.
Auf dem Gelände wechseln sich Künstlerinitiativen in rascher Folge ab und Besucher werden sich kaum satt sehen können. In alten Hallen befinden sich Concept Stores und Werkstätten, und am Wasser gibt es trendige Lokale wie das aus Seecontainern gebaute Restaurant Pllek. Der Charakter dieses exzentrischen Geländes eignet sich auch hervorragend für Festivals, die hier das ganze Jahr über stattfinden.


Neef Louis
Halle voll mit Vintage
Etwas vom rauen NDSM-Look in die heimischen vier Wände übertragen? Dann geht kein Weg vorbei an Neef Louis. Diese Halle am etwas ausgestorbenen Papaverweg ist vollgepackt mit Retro-Möbeln, Vintage Goodness und erstklassigen Designerobjekten.


Nicht weniger als 1.500 Quadratmeter voller Tische, Schreibtische, Lampen, Stühle und Deko. Die Artikel kommen aus ganz Europa und werden von Louis sorgfältig ausgewählt. Und wenn man schon mal da ist: auch die übernächsten Nachbarn, Van Dijk & Co, haben ein tolles Sortiment an Vintage-Möbeln.


Café de Ceuvel
Klönen am Wasser
Von alter Werft zur Stadtoase, das ist Café de Ceuvel. Alternativ, kreativ und nachhaltig. Hier verbinden sich ein raues industrielles Erbe mit der Hippie-Atmosphäre eines freundlichen asiatischen Hostels. Alles an diesem Ort ist außergewöhnlich: von den recycelten 80 Jahre alten Pollern aus dem Hafen von Amsterdam, mit denen das Café gebaut wurde, bis hin zu den Sitzgelegenheiten auf der Slipanlage-Terrasse.

De Ceuvel ist weitgehend autark und hat zum Ziel, die Belastung der Natur so gering wie möglich zu halten. Die Abfälle werden getrennt, das Essen ist bio und es gibt einen Garten mit bodensanierenden Eigenschaften. Man kann hier mit dem Boot anlegen oder durch das große Eingangstor spazieren.


Pek & Kleren
Kleines Kaufhaus
Vom Café De Ceuvel ist es nur ein kurzer Fußweg zur Van der Pekstraat. Das Van-der-Pek-Viertel ist ein sich schnell entwickelnder Teil von Amsterdam. Es ist eines der berühmten „Gartendörfer“, die Anfang des 20. Jahrhunderts im Norden gebaut wurden, um dem Wohnungsmangel in Amsterdam entgegenzutreten.
Jetzt gibt es hier immer mehr schöne Restaurants und Geschäfte, zum Beispiel Pek & Kleren, einen eigenwilligen Concept Store, oder, wie die Inhaberinnen Marike und Freya selbst es lieber bezeichnen, ein kleines Kaufhaus. Das großzügige Interieur haben sie selbst entworfen und außer überraschender Kleidung gibt es hier Dekoartikel, Schmuck, Pflanzen und Geschenkartikel zu kaufen.

Fashion & Tea
Essen, trinken und shoppen
Tee, Kaffee, Kuchen und Sandwiches. Aber auch trendige Handtaschen, Kleider, Ohrringe und Blusen. Bei Fashion & Tea, auch in der Van der Pekstraat, kann man gleichzeitig einkaufen und Tee trinken. Eins nach dem anderen geht natürlich auch, ganz wie die Kunden Lust haben.

Die Kollektion dieses gemütlichen Concept Stores besteht sowohl aus bekannten Marken sowie aus Marken aufstrebender Designer. Im Sommer verweilt es sich herrlich im sonnigen Hinterhof.

A‘DAM-Turm
Schaukel über den Rand
Amsterdam hat endlich eine Aussichtsplattform! Mit 22 Stockwerken erhebt sich der 2017 eröffnete A'DAM-Turm stolz über der ganzen Stadt. Ein Glasdachaufzug katapultiert die Besucher in einem Schacht voller Lasereffekte in kürzester Zeit hoch zum Lookout, wo sich ein Rundumblick auf Amsterdam präsentiert. Für Adrenalin-Junkies gibt es Over The Edge, die höchste Schaukel Europas.


Vor der Rückfahrt mit der Fähre in die Amsterdamer Innenstadt empfiehlt sich ein Abstecher zum Filmmuseum EYE. Allein schon das beeindruckende Design des Gebäudes ist einen Blick mehr als wert.
