

Windmühlen, Tulpen, Käse und Holzschuhe. Aber auch Fahrräder, Wasserwerke und zahlreiche Festivals. Die Kultur der Niederlande ist vielfältig. Hier folgt eine Einführung in dieses kleine Land unter dem Meeresspiegel.
Niederlande Wasserland
Die Niederlande und das Wasser, das ist ein jahrhundertealter und niemals ablassender Kampf. Fast ein Drittel des Landes liegt unter dem Meeresspiegel; das bedeutet, dass das Land ohne Deiche schlicht und ergreifend untergehen würde. Doch die Niederländer sind sehr geschickt darin, das Meer abzuwehren und haben ein ausgeklügeltes System aus Poldern und Wasserwerken geschaffen. Nicht umsonst kommen niederländische Ingenieure in der ganzen Welt bei Hochwasserkatastrophen oder beim Bau von Dämmen zum Einsatz.
Radwege ohne Ende
Die Niederlande sind bekanntermaßen ein Fahrradland. Mit mehr als 37.000 km an Radwegen und einer durchschnittlichen Fahrradmenge von 1,3 pro Einwohner ist das Radfahren die nationale Aktivität schlechthin (na ja, sie teilt sich diesen Platz mit den Klagegesängen über das Wetter). Zusammengenommen radeln die Niederländer etwa 15 Milliarden km und ein Niederländer macht durchschnittlich 250 bis 300 Fahrradfahrten pro Jahr. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Rad von mehr als einer Person bevölkert wird und sich hinten auf dem Gepäckträger oder im Kindersitz am Lenker weitere Passagiere befinden.

Flach wie ein Pfannkuchen
Berge kennen die Niederländer nur vom Hörensagen. Und aus dem Urlaub. Denn das Land ist flach wie ein Pfannkuchen. Nur in der südlichen Provinz Limburg hügelt die Landschaft in Richtung Deutschland und Belgien ein wenig vor sich hin. Weil es keine Berge gibt, lässt sich die niederländische Landschaft ausgezeichnet bewirtschaften und somit prägen weite Wiesen und Felder das Landschaftsbild.
Farbenfrohe Blumenzwiebelfelder
Sie ist der vielleicht wichtigste Grund, warum Menschen aus der ganzen Welt in die Niederlande reisen: die Blumenzwiebelregion. Jedes Jahr verwandelt sich diese Gegend in ein wunderschönes Streifenmuster in Rosa, Rot, Gelb, Weiß und Lila. Vor allem zwischen den Städten Leiden und Haarlem liegen dank des fruchtbaren Bodens viele Tulpenfelder. Und natürlich ist da auch noch der weltberühmte Blumenpark De Keukenhof in der Nähe von Lisse. Für Blumenfans ist er der Himmel auf Erden.
Festivalparadies
Mit mehr als 1000 Festivals pro Jahr sind die Niederlande das Land mit den meisten Festivals der Welt. Die Hälfte der Festivals sind Musikfestivals, bei denen oftmals Dance den Ton angibt. Aber auch Theaterfestivals wie De Parade und Wanderfestivals wie das Food Truck Festival Trek ziehen jedes Jahr Tausende von Besuchern an.
Faszinierendes Wattenmeer
Im hohen Norden liegt das Wattenmeer, ein ganz besonderes Naturschutzgebiet, das weltweit einzigartig ist. Hier regieren die Gezeiten, denn bei Ebbe fällt das Wattenmeer zwischen den Inseln und dem Festland weitgehend trocken und ist es möglich, auf dem Meeresboden einen Spaziergang zu machen. Die Niederlande haben fünf Watteninseln: Texel, Terschelling, Vlieland, Ameland und Schiermonnikoog. Jede Insel hat ihren individuellen Charakter und für viele Niederländer sind das Wattenmeer und die Inseln der perfekte Zufluchtsort am Wochenende.
Jahrhundertealte Festungsstädte
Mitte des 16. Jahrhunderts rebellierten die Niederlande gegen den spanischen Besatzer. Schon bald wurde klar, dass die Stadtmauern allein nicht ausreichen würden, um den fremden Herrscher fernzuhalten, und so wurde ein anderes Verteidigungsmittel eingesetzt: Wasser! Überall in den Niederlanden gibt es heute noch Festungsstädte und -dörfer, die oft durch ihre schöne Sternform erkennbar sind. Bourtange in der Provinz Groningen ist eines der kleinsten Festungsdörfer der Niederlande.