
Es gibt nur wenige Straßen auf der Welt, die die Fantasie so beflügeln und von denen sich fast jeder ein Bild machen kann, wie die Route 66. Diese Straße aller Straßen beginnt in Chicago und endet am Strand von Santa Monica in Los Angeles.
Die Route 66 ist ganze 4.000 km lang und führt durch acht verschiedene Staaten. Einst war sie die wichtigste Straße in den USA; eine Handelsverbindung, die 1926 gebaut wurde, um Dörfer und Städte in einem schnell wachsenden Amerika miteinander zu verbinden.
Offiziell existiert die Route 66 nicht mehr, da sie 1985 aus dem Straßenregister gestrichen wurde. Man kann sie allerdings noch weitgehend befahren und passiert unterwegs klassische Diner, alte Motels, Geisterstädte und traumhafte Natur. Eine Fahrt auf der Route 66 ist der ultimative all-American Roadtrip.


01.
Wandmalereien in Pontiac
Eineinhalb Stunden südlich von Chicago führt die Route 66 durch Pontiac. Ein Ort, durch den man normalerweise einfach hindurchfahren würde … wenn es hier nicht besonders viele Wandmalereien gäbe. In der historischen Downtown prunken nicht weniger als zwanzig. Die Bilder entstanden 2009 in nur vier Tagen während eines Sommerfestivals und sind eine Hommage an die Geschichte von Pontiac. Natürlich ist die riesige Route-66-Malerei der perfekte Fotostopp. Außerdem liegt in Pontiac das Route-66-Museum, das einen tollen Einstieg in diese legendäre Straße bietet.
02.
Autokino 66 Drive-In
Gibt's etwas amerikanischeres als ein Autokino? In den 1950er-Jahren florierten diese Open-Air-Kinos entlang der Route 66. Sie sind Ikonen aus einer Zeit, als die meisten Menschen noch keinen Fernseher und die Kinos noch keine Klimaanlage hatten. Viele dieser Kinos sind jetzt überwuchert und verlassen, aber das 66 Drive-In in Carthage (Missouri) ist immer noch in Betrieb: von April bis Oktober können Besucher jeden Freitag-, Samstag- und Sonntagabend aktuelle Filme in ihrem eigenen Auto genießen.

03.
Cadillac Ranch
Die Route 66 steckt voller Überraschungen. Da ist zum Beispiel die Cadillac Ranch bei Amarillo: eine Reihe von mit Graffiti verzierten Cadillacs, die halb im Sand vergraben sind. Diese Kunstinstallation wurde 1974 vom texanischen Millionär Stanley Marsh errichtet. Die Cadillacs repräsentieren Amerikas goldene Zeiten und wurden im Laufe der Jahre von Vandalen, Graffitikünstlern und Reisenden ordentlich mit Graffiti versehen. Aber Marsh hat nichts dagegen: „Ich finde, es sieht jedes Jahr besser aus.“
04.
Bob‘s Gasoline Alley
Bob's Gasoline Alley in Missouri hat die größte Sammlung von Route-66-Objekten im Mittleren Westen. Alte Öl-Werbungen, Leuchtreklamen und Getränkeschilder verbinden sich zu einer faszinierenden, von Vintage und Nostalgie geprägten Sammlung. Und eines ist sicher: ein altes Coca-Cola-Schild findet man hier allemal. Draußen stehen auch alte Benzintanks und eine Reihe außergewöhnlicher Autos.


05.
Blue Swallow Motel
Das Blue Swallow Motel in New Mexico bietet seit 1939 Gästen, die auf der legendären Straße unterwegs sind, eine Unterkunft. Wer hier übernachtet, taucht ein in die gute alte Zeit. Vor dem Empfang steht ein alter Pontiac, die Zimmer sind komplett im Stil der 1950er-Jahre eingerichtet und am Abend springen die wundervollen Leuchtreklamen von anno dazumal an. Es gibt nur zwölf Zimmer, daher empfiehlt es sich, im Voraus zu reservieren.
The last leg
Der letzte Abschnitt der Route 66 führt über Kingman südlich von Las Vegas und über Barstow ganz bis zur Stadt der Engel: Los Angeles!
06.
Las Vegas
Obwohl Las Vegas offiziell nicht an der Route 66 liegt, ist diese hysterische und verrückte Stadt einen kleinen Abstecher mehr als wert. Tagsüber shoppt es sich herrlich in den großen Outlet-Malls am Stadtrand, doch das Spektakel beginnt natürlich am Abend, wenn die Lichter angehen und sich der Strip in eine riesige Show verwandelt.
07.
Geisterstadt Calico
Nach Las Vegas ist die Geisterstadt Calico ein Muss. Calico wurde 1881 als Bergbaustadt um eine Silbermine herum gegründet. Doch wie die meisten Bergbaustädte an der Westküste der USA, wurde auch Calico ebenso schnell wieder aufgegeben, wie es aufgebaut wurde. 1962 wurde die Stadt als historisches Erbe qualifiziert und der Zugang ist kostenpflichtig. In vielen der alten Läden befinden sich heute Souvenirgeschäfte und man kann hier sogar übernachten in einer der Blockhütten oder auf dem Campingplatz. Wirklich ausgestorben ist es hier also nicht mehr, aber genau deshalb ist Calico eine der besterhaltenen Geisterstädte der USA. Das Highlight ist ein langer Stollen, durch den man auch jetzt noch gehen kann.
08.
Elmer’s Bottle Tree Ranch
Ein Flaschenwald … diese Station bleibt einem absolut in Erinnerung. Elmer ging früher oft mit seinem Vater zum Campen in die Wüste. Alte Sachen, die Sie unterwegs fanden, nahmen sie mit nach Hause. Auch Flaschen. Sein Vater sammelte noch viele Jahre lang Flaschen und als er starb, trat Elmer das Flaschenerbe an und schuf daraus ein beeindruckendes Kunstwerk. Die Bottle Tree Ranch besteht aus Dutzenden von Stahlrohren, die voller Flaschen hängen. Flaschen, die teilweise noch aus den 1950er-Jahren stammen. Wenn da keine Coca-Cola-Flasche dabei ist …


09.
Roy’s Motel
In dem verwaisten Städtchen Amboy liegt Roy's Motel und ist genau das, was man sich bei einer verlassenen Tankstelle entlang der Route 66 mitten in der Wüste vorstellt. Kein Wunder also, dass dieses Symbol im Stil der 1950er-Jahre schon so manchen Auftritt in Filmen und Werbespots hinter sich hat. Amboy wurde einst als Bergbaustadt gegründet, ist aber heute eine Geisterstadt, die die Route-66-Reisenden daran erinnert, wie es hier einst war. Die Tankstelle ist immer noch in Betrieb, obwohl es hier nicht gerade das billigste Benzin gibt. Da ist es besser, sein Geld im Lädchen für ein eiskaltes Route 66-Root Beer auszugeben.
10.
Santa Monica
Und dann ist das Ziel erreicht: Santa Monica, das Ende der Route 66. Am Pier steht ein Schild, das das Ende der berühmten Straße markiert und unter das sich so gut wie jeder für einen Schnappschuss stellt. Die Route 66 endet hier eigentlich nur, weil das Meer im Weg war; das offizielle Ende liegt jedoch ein paar Straßen vom Pier entfernt.
