... dass die Italiener zu den passioniertesten Weintrinkern der Welt gehören? Pro Kopf gönnen sie sich ganze 38 Liter pro Jahr – in Vatikanstadt sind es sogar 62 Liter!
Ob Sie nun einen frisch-süßen Wegschlürfwein oder einen anspruchsvollen Roten wählen, alles schmeckt besser nach getaner Arbeit. Immer mehr toskanische Winzer bieten ausländischen Besuchern die Möglichkeit, während der Weinlese in die Hände zu spucken und bewaffnet mit Pflückschere und Eimer zwischen den Rebstöcken herumzukrauchen. So auch der britische Sänger Sting, der seit zehn Jahren in den Hügeln von Figline Valdarno das Weingut Il Palagio betreibt. Besucher können tagsüber bei der Ernte helfen; abends wird natürlich ein Fläschchen geköpft.
La vendemmia ist viel mehr als ein paar Wochen harte Arbeit, denn während der Erntezeit (la raccolta) knallen auf unzähligen Weinfesten die Korken. Ein Weinfest mit Kultstatus ist La Festa dell’Uva (Traubenfest) in der südlich von Florenz liegenden Ortschaft Impruneta. Schon seit 1926 versammelt sich das ganze Dorf am letzten Sonntag im September zu einer Art Karnevalsumzug. Die Prunkwagen bestehen aus riesigen Weinfässern und die als bunte Trauben verkleideten Dorfbewohner tanzen ausgelassen durch die Straßen. Die schönsten Wagen werden mit einem Preis ausgezeichnet.
… dass Italien nach Frankreich der weltgrößte Weinproduzent ist? Das Land hat über 1 Million registrierte Winzer, die gemeinsam etwa 45 Millionen Hektoliter pro Jahr produzieren.
Bei einer jahrhundertealten italienischen Weinkellerei denkt man an staubige Gewölbe, in denen noch ein Vernaccia aus dem Jahr 1890 reift und wo Greise herumwuseln, die sich gut in einer Werbung für Olivenöl machen würden. Die Weinkellerei Antinori nel Chianti Classico in Bargino, knapp 20 km südlich von Florenz, macht Schluss mit dieser Vorstellung. Obwohl Antinori-Weine schon 1385 die Zungen lösten, ist der Familienbetrieb heute eines der schönsten und modernsten Weingüter der Region. Mit Verkostungszimmern zum Schnüffeln, Schlürfen und Spucken und sogar einem eigenen Weinmuseum.
…dass Sie bei einer Weinprobe mit Weißwein starten, dann auf Rosé umsteigen und erst dann Rotwein trinken sollten? Und es empfiehlt sich, mit leichteren Weinen anzufangen und die schwereren bis zum Schluss aufzuheben.
Chianti, Brunello, Vino Nobile di Montepulciano … einige der beliebtesten Weine Italiens kommen aus der Toskana. Alle drei stammen von der allgegenwärtigen Paradesorte ab, der Sangiovese-Rebe. Außerdem sind sie in den womöglich fotogensten Hügeln des Landes beheimatet. Wer also Landschaft und Wein einmal am eigenen Leib erfahren will, lässt den Wagen stehen und schwingt sich zu einer Weintour aufs Rad. Päuschen gefällig? Unterwegs stehen zahlreiche Verkostungen auf dem Programm. Und etwas Leckeres zum Beißen, damit sich das Schwanken einigermaßen in Grenzen hält.
… dass Sie mit der App „Vivino Wine Scanner“ das Etikett einer Weinflasche scannen können und die App Ihnen verrät, wozu dieser Wein am besten schmeckt, was er kostet und was andere Weinliebhaber von ihm halten?
