
Koyo: Laubfärbung im Inselreich
Japans grünes Hinterland ist am schönsten im Herbst, wenn die Bäume in feurigem Gelb, Orange und Rot erstrahlen. Die Koyo (Laubfärbung) beginnt im September im bergigen Norden und verwandelt schließlich Mitte November Kyoto in eine farbenprächtige Märchenwelt. Von Nord nach Süd der Laubfärbung auf den Fersen, hier kommen die Highlights!

Mitte September
Unberührte Wildnis in Daisetsuzan
Wer den japanischen Herbst bei seinem Eintritt begrüßen will, besucht Hokkaido, Japans nördlichste Insel. In der unberührten Wildnis des Nationalparks Daisetsuzan verfärben sich die ersten Blätter bereits Mitte September. Und: je höher man kommt, desto früher verfärbt sich das Laub. Spazieren Sie doch einmal die Flanken des fast 2.290 m hohen Vulkans Asahidake hoch. Es führt sogar ein Pfad zum Gipfel, aber da dieser über der Baumgrenze liegt, ist die Suche nach buntem Laub auf dem Wege dorthin vergebliche Liebesmüh.


Extra-Tipp:
Die heißen Quellen von Asahidake
Belohnen Sie Ihre müden Glieder nach einem Spaziergang mit einem Bad in den heißen Quellen von Asahidake Onsen. Im Kurort gibt es auch eine Seilbahn, die 500 Höhenmeter überbrückt. Von der Bergstation aus führt ein 2-stündiger Fußmarsch zum Gipfel des Asahidake-Vulkans.


Extra-Tipp:
Spaziergang durch Yasumiya
Yasumiya ist das einzige richtige Dorf am See; genießen Sie hier einen Imbiss oder bummeln Sie über die Promenade. In Yasumiya finden sich auch die einzige Bushaltestelle am See, ein Tempel und ein Museum.Mitte Oktober
Mitte Oktober
Herbstpracht am blauen Towada-See
Mitte Oktober erreicht die Laubfärbung die nordöstliche Spitze der Insel Honshu. Hier liegt der riesige Towada-Kratersee – in Japan einer der beliebtesten Orte, die bunte Herbstpracht zu genießen. Gern wird das Schauspiel von einem kleinen Boot aus betrachtet, doch auch der um den See herum verlaufende Weg bietet tolle Ausblicke. Nicht nur die in Rot, Orange und Gelb leuchtenden Bäume ziehen die Blicke auf sich, sondern auch das blaue Wasser des Sees. Der Oirase-Fluss entspringt dem See und fließt durch eine Schlucht mit vielen Wasserfällen. An seiner Seite verläuft ein wunderbarer Wanderweg.



Ende Oktober
Der Fuji rot eingerahmt
Ende Oktober geraten auch Tokio und Umgebung in den Bann der herbstlichen Farbenpracht. Vor allem im Fünf-Seen-Gebiet um den Fuji herum zeigt sich der Herbst von seiner schönsten Seite. Japans bekanntester und höchster Vulkan ist zu jeder Jahreszeit atemberaubend, aber im Herbst schimmert der schneebedeckte Gipfel noch fotogener im Kawaguchi-See als sonst: eingerahmt von bunten Herbstfarben bietet er einen herrlichen Anblick.

Die anderen Seen sind etwas schwieriger zu erreichen, doch ebenfalls einen Besuch wert – allein schon, weil weniger Menschen den Weg dorthin finden.
Extra-Tipp:
Freizeitpark in Fujiyoshida
Wer nach den erhabenen Ausblicken Lust auf einen Adrenalinkick hat, geht ins Fuji-Q Highland in der Kleinstadt Fujiyoshida. In diesem Freizeitpark erwarten Sie u. a. Rekord-Achterbahnen und das zweitgrößte Geisterhaus der Welt in Form eines Grusel-Krankenhauses.

Extra-Tipp:
Einzigartiger Steingarten in Kyoto
Vergessen Sie nicht, auch zum Hasso-no-niwa-Steingarten rund um den Hojo, die einstige Priesterunterkunft, zu gehen. Dieser Garten ist in seiner Art einzigartig in Japan und stellt dem Meistergärtner zufolge einen zur Erleuchtung führenden Pfad dar.
Mitte November
Kyoto herbstet märchenhaft
In den beiden letzten Novemberwochen trifft die Laubfärbung auf die traditionelle Tempelpracht von Kyoto – ein wirklich malerisches Doppel. Ein Ort ist besonders schön: der aus dem Jahr 1236 stammende Tofuku-ji-Tempel. Sowohl die Heiligtümer als auch die dazwischen angelegten Gärten sind Musterbeispiele für japanische Perfektion auf allerhöchstem Niveau. In der Hochsaison kann es auf der tiefroten, ein Tal voller Ahorne überspannenden Tsutenkyo-Brücke allerdings ziemlich eng werden. Kein Wunder, ein besserer Hintergrund für Herbst-Selfies ist kaum vorstellbar.

